Minimieren Maximieren

Industriekaufleute

Berufsbeschreibung

Arbeitsgebiet und berufliche Fähigkeiten:

Das kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Aufgabenfeld der Industriekaufleute erstreckt sich über alle Funktionen eines Unternehmens unterschiedlicher Branchen und Größen.

Industriekaufleute unterstützen sämtliche Unternehmensprozesse aus betriebswirtschaftlicher Sicht, von der Auftragsanbahnung über die notwendigen Beschaffungs- und Produktionsprozesse bis zum Kundenservice nach der Auftragsrealisierung. Sie können dabei sowohl in den kaufmännischen Kernfunktionen Beschaffung, Produktion, Absatz, Bevorratung, Personalwesen und Leistungsabrechnung als auch in Verbindung mit anderen Fachabteilungen in konkreten Projekten tätig sein. Einsatzgebiete sind darüber hinaus der Außendienst, die Logistik, das Controlling, die Investitionsplanung, der E-Commerce, das Supply Chain Management sowie der IT-Bereich.

Die schulischen Kernfächer bilden die „Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse“ und die „Kaufmännische Steuerung und Kontrolle“. Daneben werden die allgemeinbildenden Fächer Religion, Politik und Gesellschaft, Allgemeine Wirtschaftslehre und Englisch unterrichtet. Anstelle des Faches Deutsch vermittelt das „Plus-Programm“ verschiedene Arbeits- und Kommunikationstechniken sowie Medienkompetenzen. In allen Unterrichtsfächern wird Wert auf die Umsetzung der Prozess-, Team- und Projektorientierung gelegt.

Zusätzlich erhalten die Industriekaufleute einen sehr praxisbezogenen Unterricht mit dem ERP-Programm SAP in den Bereichen „Stammdatenverwaltung“, „Beschaffung“ und „Vertrieb“.

Die Abschlussprüfung umfasst die drei schriftlichen Prüfungsteile „Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse“, „Kaufmännische Steuerung und Kontrolle“ sowie „Wirtschafts- und Sozialkunde“ und einen mündlichen Prüfungsteil im betrieblichen „Einsatzgebiet“. Im „Einsatzgebiet“ muss in einem ca. 5-seitigen Report die Fachaufgabe aus dem Einsatzgebiet dargestellt werden. Dieser vom Prüfling erstellte Report dient als Basis für die zehnminütige Präsentation und das anschließende Fachgespräch vor der Prüfungskommission. Präsentation und Fachgespräch dauern zusammen höchstens 30 Minuten.

Interessenten für den Ausbildungsberuf zur/m Industriekauffrau/-mann sollten über einen Mittleren Schulabschluss sowie über Grundkenntnisse in Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Englisch verfügen. Um die Ausbildungsinhalte sinnvoll und angemessen vermitteln zu können wird eine Ausbildungszeit von 2,5 Jahren empfohlen.

Ausbildungsdauer:

Die Ausbildung dauert grundsätzlich 3 Jahre. Eine Verkürzung auf 2,5 Jahre ist bei entsprechender Vorbildung und Leistungsfähigkeit der Auszubildenden möglich und wird an der Berufsschule 2 Landshut regelmäßig durchgeführt. Eine Verkürzung auf 2 Jahre erfordert hohes Engagement und Eigenständigkeit des Auszubildenden und ist nur für Auszubildende mit höherem Schulabschluss zu empfehlen.

Zuständige Stellen:

Laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) sind die Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau bzw. die Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz in Passau für die Ausbildung zuständig.

Ausbildung an der Berufsschule

An der Schule werden ca. 150 Auszubildende in 6 Fachklassen unterrichtet. Die neuen Auszubildenden werden alle in die 10. Klasse eingeschult, da dies nun eine Fachstufenklasse ist.

Stundentafel

Jahrgangsstufe 10 Jgst. 11. Jgst. 12. Jgst
Schultage pro Woche 1 ½ Tage 1 ½ Tage 1 Tag
Religion 1 1 1
Plus-Programm 1 1 1
Politik und Gesellschaft 1 1 1
Englisch 1 1 1
Allgem. Wirtschaftslehre      
(LF 1 und LF 12.1) 1 1 1
Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse      
(LF 2 ,5 ,6, 7, 10 und 11) 5 5 2
Kaufmännische Steuerung und Kontrolle      
(LF 3, 4, und 8) 3 3 -
Betriebsbezogene Projektarbeit      
(LF 12.2) - - 2
Summe 13 13 9

 

Fachsprengel

Industriekaufleute

Stadt Landshut und Landkreis Landshut

Prüfungen

Zwischenprüfung:

Die Zwischenprüfung führt die IHK grundsätzlich an zwei Terminen pro Jahr durch, im Frühjahr (März) und im Herbst (September). Für die Industriekauflete wird die Zwischenprüfung in der Regel nach der Hälfte der Ausbildungszeit abgehalten, d.h.

  • sie findet zu Beginn bzw. in der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres statt,
  • Inhalte des 1. Ausbildungsjahres werden geprüft,
  • sie wird schriftlich in Form einer Multiple-Choice-Prüfung abgehalten und
  • sie dauert höchstens 90 Minuten.
  • Umfang: ca. 40 Aufgaben


Die Prüfungsgebiete umfassen

  • Beschaffung und Bevorratung
  • Produkte und Dienstleistungen
  • Kosten- und Leistungsrechnung


Funktionen laut Ausbildungsordnung

Beschaffung und Bevorratung:
01 Bedarfsermittlung und Disposition
02 Bestelldurchführung
03 Vorratshaltung und Beständeverwaltung

Produkte und Dienstleistungen:
04 Produkte und Dienstleistungen

Kosten- und Leistungsrechnung:
05 Kosten- und Leistungsrechnung

Bereichsübergreifende Inhalte:

Der Ausbildungsbetrieb:
06 Stellung, Rechtsform und Struktur des Ausbildungsbetriebes
07 Berufsbildung
08 Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
09 Umweltschutz

Geschäftsprozesse und Märkte:
10 Märkte, Kunden, Produkte und Dienstleistungen
11 Geschäftsprozesse und organisatorische Strukturen

Information, Kommunikation, Arbeitsorganisation:
12 Informationsbeschaffung und -verarbeitung
13 Informations- und Kommunikationssysteme
14 Planung und Organisation
15 Teamarbeit, Kommunikation und Präsentation
16 Anwendung einer Fremdsprache bei Fachaufgaben

Integrative Unternehmensprozesse:
17 Logistik
18 Qualität und Innovation
19 Controlling

Personal:
20 Personal (Rahmenbedingungen)


Abschlussprüfungen:

Die Abschlussprüfung der IHK gliedert sich in einen schriftlichen und einen praktischen (mündlichen) Teil und wird zweimal im Jahr (Sommer- und Wintertermin) durchgeführt. Aktuelle Prüfungstermine sind der Homepage der IHK zu entnehmen.

Die schriftliche Abschlussprüfung findet in folgenden Fächern statt:

  • Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse (höchstens 180 Minuten)
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle (höchstens 90 Minuten)
  • Wirtschafts- und Sozialkunde (höchstens 60 Minuten)


Die praktische (mündliche) Prüfung dauert 30 Minuten und umfasst folgende Inhalte:

  • Präsentation der Fachaufgabe aus dem Einsatzgebiet (Dauer ca. 10 Minuten) und einem anschließenden Fachgespräch (Dauer ca. 20 Minuten).
  • Darstellung in einem 5-seitigen Report.


Bestehensregelung

Es muss mindestens die Bewertung "ausreichend" erzielt werden

  • im Gesamtergebnis der Abschlussprüfung,
  • im Prüfungsbereich "Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse",
  • in mindestens einem der beiden Prüfungsbereiche „Kaufmännische Steuerung und Kontrolle“ sowie „Wirtschafts- und Sozialkunde“
  • im Prüfungsbereich "Einsatzgebiet“ (= mündliche Prüfung)

Gewichtung der Prüfungsteile für das Gesamtergebnis:

  • Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse   40 %
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle      20 %
  • Wirtschafts- und Sozialkunde                        10 %
  • Einsatzgebiet (mündliche Prüfung)                30 %

Freiwillige Prüfungen (an unserer Berufsschule)

Englisch-Zertifikat
ICDL

Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Industriefachwirt
  • geprüfter Betriebswirt
  • Betriebswirt (VWA)

 

Weiterbildung durch die IHK Passau